Die Tour 1999 - Paznauntal, Galtür

Ski-Survival-Trip nach Galtür

Wenn Du 'mal einen wirklich erholsamen Winterurlaub machen willst, dann rate ich Dir:
bleibe zu Hause, warte, bis es ein paar Flocken schneit und dann fahre in die Eifel zum Wandern.
Buche jedenfalls nicht die bärige Alpenpapsttour nach Galtür!
Denn wenn Du das tust passiert folgendes:
Zuerst denkst Du, alles wird gut - ein schöner Urlaub steht bevor.
Der Papst läßt die Sonne scheinen, führt Dich auf die herrlichsten Pisten, die man ohne Flugzeug erreichen kann und Du kommst zu der Einsicht:

Er hat doch einen Draht zum lieben Gott,

sonst könnte er die Tür zum Paradies nicht so einfach aufschließen.

Aber dann ...

... nach der kürzesten Ansteckungsfrist, die denkbar ist, schickt er Dir zur körperlichen Läuterung einen Virus, um Deinen Magen oder Deinen Darm (oder auch beides) einmal gründlich zu entleeren.
Das mag zwar gesund sein und den Körper stählen - lustig ist das aber nicht. Trotzdem vielen Dank lieber Alpenpapst!

... nachdem Magen/Darm genesen sind, gibt es eine schwere oder leichte Grippe, je nach dem, und das, obwohl in der Sauna immer Tropfen gegen innere und äußere Krankheiten ausgegeben wurden.

Jeder Reiseteilnehmer hatte die Möglichkeit mehrere Krankheiten voll auszuleben, um gesund wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren.

Apropos zurückkehren:

Als es Zeit war für die Heimreise, wollte der Alpenpapst ganz offensichtlich nicht. Da konnte auch der sonst sehr mächtige Kardinal nichts machen:

e
s

s
c
h
n
e
i
t
e.

Zuerst dachte ich, vielleicht glaubt er nicht, daß ich nach Hause möchte.
Um ihn zu überzeugen packte ich Koffer und Tasche und schleppte sie in den Bus.
Ohne Erfolg - der Alpenpapst wollte nicht, folglich schneite es und ich mußte wieder auspacken (aber nur ein bißchen, denn der Alpenpapst ist unberechenbar).
Einige Tage aus dem Koffer zu leben, in dem dann auch nur noch schmutzige Wäsche enthalten war - ich habe es genossen.
Ich weiß nicht, was ihn bewogen hat seine Meinung schließlich zu ändern - vielleicht die Tatsache, daß alle Reiseteilnehmer nach anfänglicher Auflehnung ihr Schicksal akzeptierten - ich war jedenfalls sehr dankbar für die Gnade Weiberfastnacht in Bonn feiern zu dürfen.
(Vielleicht sollte man die nächste Tour in etwas größerem Abstand zum Rosenmontag terminieren?)

Wenn Du also ein Mensch bist, der sich völlig einem höheren Willen unterwerfen kann und vor körperlicher Läuterung nicht zurückschreckt, dann kannst Du mit dem Alpenpapst einen bärigen Urlaub erleben - sonst fahre lieber in die Eifel ...

Mir hat es sehr gefallen und ich fahre nächstes Jahr wieder mit.
Ein herzliches
"Galtür - immer viel Schnee!"

Heike